Geschichte
Foto-Album
Die Chronik des Musikvereins in Bildern:
Fotogalerie "Musikverein im Zeitraffer"
Erster schriftlicher Nachweis 1897
Der erste schriftliche Nachweis über eine existierende Musikkapelle in Reidling datiert am 1. März 1897 auf einer Einladung zum Ball der Freiwilligen Feuerwehr Gemeinlebarn. Frühere Hinweise sind nur mündlich überliefert. Nach Studien verschiedener Musikbücher dürfte hier wie auch allerorts in Österreich eine Musikkapelle aus altgedienten Militärmusikern entstanden sein.
Obwohl kurz vor dem 2.Weltkrieg in Reidling noch eine Jugendkapelle unter der Leitung von Bezirkskapellmeister Georg Schmittner aus Tirol existierte, war nach dem Krieg eine Weiterführung der „Reidlinger Kapelle“ schwer. Viele der Musiker waren gefallen und die Verbliebenen mussten oftmals von weit zusammenkommen.
Kapellmeister
bis 1934 Johann Kobanitsch
ab 1934 Viktor Veleba
während des Krieges Anton Schnegdar, danach Josef Peinelt
ab 1953 Viktor Veleba
ab 1960 Franz Heigl, 1994-1996 Ing. Karl Luger als Stellvertreter
ab 1996 Ing. Karl Luger
ab 2005 Mag. Werner Recla
ab 2011 Ing. Karl Luger
ab 2021 (25.Juni) Pauline Luger
ab 1.1.2023 Sebastian Breit
Kpm. Franz Heigl
Kpm. Mag. Werner Recla
Kpm. Ing. Karl Luger
Kpm. Pauline Luger
Kpm. Sebastian Breit
Obleute
Erster Obmann des neugegründeten Musikvereins war Bürgermeister Anton Keiblinger (verst. 1976), Stellvertreter: Bürgermeister Karl Fischer (verst. 1978)
Ab 1977 Obmann Dr. Franz Rabl (verst. 1989), Stellvertreter Johann Fischer (verst. 1996)
Ab 1990 Obmann Johann Marik aus Thallern, Stellvertreter Robert Schäffel.
Ab 2000 Obmann Leopold Lang aus Reidling, Stellvertreter Robert Schäffel.
Ab 2007 Obmann Leopold Lang aus Reidling, Stellvertreter Johann Marik
Ab 2017 Obmann Wilfried Kaiser aus Thallern, Stellvertreter Leopold Lang.
Entwicklung einer Blasmusik
Bis zum Faschingsdienstag am 1.März 1960 wurde in erster Linie auf Tanz musiziert (sowohl vor als auch nach dem Krieg). Eine „Blasmusik“, wie wir sie heute kennen, wurde nur nebenbei für Begräbnisse und für den kirchlichen Jahresablauf benötigt, ab und zu (ca. zweimal jährlich) wurde ein Frühschoppenkonzert gespielt, wobei so ein "Frühschoppen" ca. 20 Minuten dauerte und ausschließlich aus Märschen bestand.
Die Auftritte waren beträchtlich: z.B. 1954 wurde auf 16 Bällen und auf 24 Kränzchen gespielt, wobei ein Ball von 20.00 bis 4.00 Uhr morgens und ein Kränzchen ca. von 15.00 bis 3.00 Uhr morgens dauerte.
Die Vorkriegs-Tanzmusik bestand aus 8 Musikern und sah folgendermaßen aus:
Kapellmeister - Stehgeiger, 2. Geiger, Klarinette, 2. Trompete, Posaune, Bassgeige, Akkordeon und Schlagzeug.
Während des Krieges war Tanzmusik untersagt und es wurden nur politische Feiern und Begräbnisse gespielt. Dazu wurden die Musiker aus verschiedenen Ortschaften zusammengeholt und bei Fa. Martin Miller in Traismauer zu einer Werksmusik zusammengestellt.
Anzumerken ist, dass die Kapelle ausschließlich als Privatunternehmen geführt wurde. Das heißt, sowohl die Instrumente, als auch die Kleidung waren Privatbesitz der Musikanten. Mit Ende des Jahres 1960 war dann die "Tanzmusik" nicht mehr erwünscht, die Kapelle wurde zur heutigen Form ummodelliert.
Kpm. Franz Heigl schuf dann den Klangkörper, wie er auch heute noch weitergeführt wird. Durch die protokollarisch festgehaltene Prämisse der „Nachwuchswerbung“ öffnete sich der Musikverein für die musikinteressierte Jugend.
Das blasmusikalische Kirchenjahr
Das "Kirchenjahr" bestand aus folgenden Feierlichkeiten:
- Fastenzeit: 6 Sonntags-Kreuzwege und am Karsamstag Auferstehungsprozession
- Erstkommunion
- Fronleichnam
- St. Florian
- Erntedank
- Allerheiligen: Vormittag in Gemeinlebarn, nachmittags 14.00 Uhr in Hasendorf (bis in die 1990-er Jahre), anschließend in Sitzenberg, der Abschluss war in Reidling bei Einbruch der Dunkelheit. Im Gasthaus Schmid gab es einen Imbiss.
- Weihnachten wurde zuerst in Gemeinlebarn gespielt (17.00 Uhr), später dann in Reidling (22.00 Uhr)
- "Neujahrsblasen"
Große Auftritte
Die Auftritte, die ein Musikverein im Lauf der Zeit absolviert, sind unglaublich mannigfach und mitunter auch ausgefallen. Der folgende repräsentative Auszug aus dem Vereinsarchiv gibt einen bewundernswerten Überblick (auch über die Entwicklung einer Gemeinde):
- Erster Auftritt nach dem Krieg war am 5. Jänner 1953 im Gasthaus Guschlbauer (jetzt Gasthaus Doppler) beim FF-Ball der FF Thallern.
- am 24.06.1956 "Bauernaufmarsch" in Wien. Gemeinsam mit dem Musikverein Heiligeneich fuhr man mit der F.-J.-Bahn nach Wien, wo Leopold Figl und seine Regierungskollegen begrüßten.
- 4.12.1960 die „erste Sitzung der neugegründeten Musikkapelle Sitzenberg-Reidling“ abgehalten.
- 14.12.1960 wurde die konstituierende Sitzung des Musikvereins Sitzenberg-Reidling abgehalten - der heutige Verein war geschaffen.
- Beim ersten Neujahrblasen 1960-61 wurde die in der Sitzung beschlossene Jungbläser-Werbeaktion durchgeführt. Es konnten 12 Jungbläser geworben werden, mit denen 1961 der Musikunterricht begann.
- 13.05.1962 „1.Konzert“ mit neugegründetem Musikverein
- 1963 Schuleinweihung in Reidling
- 1964 „Wiener Internationale Gartenausstellung“ zu Pfingsten in Wien
- 21.11.1965 Schuleinweihung in Gemeinlebarn
- 17.03.1977 Wappenverleihung in Reidling mit Landeshauptmann Maurer
- 22.10.1978 Einweihung der RAIKA in Sitzenberg
- 07.01.1979 1. Neujahrskonzert MV Sitzenberg-Reidling
- 17.08.1982 „Radio 4/4“ bei Fellner-Feldegg - Musikverein vertreten durch „Klarinettenmusi“
- unzählige Frühschoppen bei den ortansässigen Vereinen oder Körperschaften
- 1987 Konzertreise zum Musikverein Schwanberg i.d. Steiermark
- 1988 Gegenbesuch aus Schwanberg
- 1994 „Herbstträume“ im GH Schmid
- 1997 Festkonzert anlässlich „100 Jahre“ Musikkapelle in Reidling gemeinsam mit dem Kirchenchor Reidling
- 1998 Gemeinschaftskonzerte mit dem Musikverein Heiligeneich in Schloss Atzenbrugg und
Schloss Sitzenberg
- 2000/01 Mitwirken und Konzert auf dem BRASS-Festival in Traismauer
- 2007 Jahres- und Nachwuchskonzert im Pfarrsaal Reidling
- 2003 „Radio 4/4“ beim Teichfest in Sitzenberg auf der Teichbühne
- 2009 - 2011 Teilnahmen an Konzertwertungen in Tulln und Mautern sowie bei Marschmusikbewertungen in Michelhausen, Gablitz und Sieghartskirchen
- 20.09.2020 "60-Jahr Jubiläum des Musikvereins Sitzenberg-Reidling"; coronabedingt musste das Bezirksmusikfest mit Marschmusikbewertung, das anlässlich dieses Jubiläums zum zweiten Mal in der Gemeinde stattfinden hätte sollen, abgesagt werden. Ein kleiner und feiner Festakt anschließend an die Feldmesse im Reidlinger Pfarrgarten konnte jedoch unter Anwesenheit des Obmannes der BAG TULLN-KORNEUBURG Bernhard Hilbinger stattfinden. Highlights waren Uraufführung des von Kpm. Karl Luger komponierten Festmarsches "Ein Hoch dem MV SiRei", ein Jubiläumsanstecker für die Mitglieder, Jubiläumsfestschrift 60 Jahre, Jubiläumsschokolade/-wein und Ehrungen verdienter Mitglieder, u.a. Ehrennadeln an Gertraude Martinek (Bronze), Ehrenobmann Heinz Marik(Silber) und Kpm. Karl Luger (Gold).
- 25.06.2021 Kapellmeisterübergabe von Karl an seine Tochter Pauline Luger im Zuge der Generalversammlung. Bei den Vorstandsneuwahlen wurden auch die Übernahme des Stabführers Sebastian Breit (seit 2020) sowie Julia Raschbachers als Schriftführerin und stvKpm bestätigt.
- 01.05.2022 Auszeichnung des Ehrenobmanns Johann Marik als Gründungmitglied und ältesten aktiven Vereinsmusiker: Bezirksobmann Bernhard Hilbinger samt Bürgermeister und Musikkollege Erwin Häusler verliehen die Goldene Ehrenmedaille mit Zusatzspange "60 Jahre".
- 2022 Da 2021 wegen Corona auch sämtliche Feste abgesagt wurden, konnte der MV SiRei 2022 nicht nur wieder eine "normale", sondern überdurchschnittliche Auftrittesaison absolvieren. Dabei spannte sich der Bogen von Dämmerschoppen wie beim Thallerner FF-Fest über das 50-Jahr Jubiläum der Zusammenlegung zur Gemeinde Sitzenber-Reidling (nachträgl. Festakt von 2021), der Premiere des Sitzenberger Beachfestivals bis hin zum 50 Jahr Jubiläum der Teichwirtschaft und Abfischfest.
- 2022, September: Teilnahme am Bezirksmusikfest in Michelhausen, jedoch ohne ein Antreten an der Marschmusikbewertung.
Tracht
Im Jahre 1964 wurde die erste einheitliche Tracht angeschafft. Sie bestand aus:
schwarzer Wollstoff-Hose, dunkelrotem Leibrock, bunter Trachtenkrawatte, dunkelblau-schwarz karierter Wollstoff-Jacke und Trachtenhut. Die Tracht wurde von Rudolf Kowarz (Sitzenberg) angefertigt.
1973 wurde die zweite Tracht angekauft. Sie bestand aus: schwarzer Trevira-Hose, hellrotem Leibrock, bunter Trachtenkrawatte, hellblauer Wollstoff-Jacke und Trachtenhut
1986 wurde die dritte Tracht angeschafft. Sie wird heute noch getragen und besteht aus: schwarze Trevira-Hose, dunkelrotem Leibrock, hellblauer Trachtenkrawatte, blauer Wollstoff-Jacke und Trachtenhut; Damen: Dirndl mit schwarzem Rock, hellblauer Schürze, weißer Bluse, dunkelrotem Leibrock, blauer Wollstoff-Jacke und Trachtenhut;
Die Tracht wurde in Absprache mit dem NÖ-Heimatwerk zusammengestellt und spiegelt die Farben des Gemeindewappens wider.